Selbstverständlich sind wir vollelektrisch angereist und jeder mit seinem elektrischen smart. Meinen eigenen hatte ich extra für das Event und die Tour etwas aufgehübscht. Schließlich freut man sich auf Land und Leute und möchte auf der Tour auch etwas auffallen. BRABUS-Schweller und Italien-Spiegelkappen, dazu BRABUS-Felgen vom smart Edition pureblack. Auf die Türen der große "Bella Italia"-Schriftzug und selbstverständlich das 95 PS Tuningkit für den smart fortwo und forfour. So fährt man mit Style durch die Schweiz und über die Alpen nach Italien.
Neben dem smartEQfortwo e-Cup waren an den Wochenende auf der Rennstrecke auch noch einige andere Rennserien. Darunter beispielsweise auch der Lotus Elise Cup, der Renault RS Cup. Dazu noch einige andere Rennserien, welche meinen Kompetenzbereich übersteigen. Das Rennwochenende fand im Großraum Parma am Varano Circuit statt. Mit unseren 4 Autos fielen wir auf wie bunte Hunde und stachen hervor zwischen all den Rennautos. Wer bei so etwas auch mal dabei sein möchte: Das smart eMotion Forum und SocialMedia im Blick behalten lohnt sich hier auf jeden Fall.
Wie funktioniert der smartEQfortwo e-cup?
Für mich persönlich war die größte Frage, wie der e-cup selbst überhaupt funktioniert und was sein Ziel ist. Denn wie sich herausstellt, hat der e-cup nichts mit smart zu tun. Zwar war bei smart bis hoch zu Frau Dr. Winkler bekannt, dass die Italiener so etwas veranstalten wollen und dies wurde auch mit sehr viel Euphorie unterstützt. Aber der smart-Konzern hatte weder finanziell noch sonst irgendwie seine Hände im Spiel. Die Fahrzeuge wurden von einer italienischen Firma 2018 von smart gekauft und alle Fahrzeuge wurden von einer professionellen Firma zu den exakt gleichen Spezifikationen umgebaut:
- Fahrwerk aufgerüstet
- Federn und Dämpfer rundrum bilstein
- Reifen vorne und hinten 185/55 R15
- Bremsen vorne aufgerüstet
- Gesamtgewicht von 900 kg
- Carbonablage hinter der Windschutzscheibe
- Rennsitz
- Türen vereinfacht
- Front und Seitenscheibe aus Plastik
- Klimaanlage vollständig ausgebaut
- extra Steuergerät, welches fehlende Steuergeräte wie Radio und Airbags simuliert
- extra Schalter, welcher Interlock und 12 V öffnet
- Bei den Scheibenwischern
- Auf der Mittelkonsole
- Lichter auf, unter und im Auto
- grün für alles gut
- rot für großer Fehler am Auto
Noch mehr zur Historie der Rennautos und Details gibt's im Wiki. Beispielsweise sind die Autos zwar optisch mittlerweile alles Facelift fortwo, tatsächlich sind es aber nach wie vor die gleichen fortwo von 2018: smartEQfortwo e-cup Italien
Die Idee hinter dem smartEQfortwo e-cup ist es, jungen Fahrern verhältnismäßig günstig zu ermöglichen Rennen zu fahren und eine etwaige Karriere starten zu können. Außerdem fahren im e-cup auch pensionierte Rennfahrer mit, von denen man noch etwas lernen kann. In dieser schönen Konstellation und aufgrund 100 % gleichen Autos zeigt sich so, wer am besten fahren kann. ABS und ESP sind selbstverständlich ausgeschaltet und über den kurzen Radstand ist der smart fortwo nochmal besonders schwierig zu fahren.
Die smarties werden ohne jegliche Rücksicht auf Reifen oder Akku möglichst mit Vollstrom gefahren. Entsprechend geht eine Session auch nur ca. 30 Minuten, danach kommen sie mit etwa 20 % wieder in die Box und werden aufgeladen. Die Fahrer zahlen 20.000 € pro Saison (Stand 2022) und bekommen dafür das Auto gestellt. Sie müssen sich weder um die Organisation rund um das Auto kümmern, noch um das Laden oder etwaige Reparaturen zwischen den Rennen. Sie müssen einfach nur zum Rennen da sein, reinsitzen und zeigen, was sie drauf haben. Extra kostet es lediglich, wenn sie Schäden am Auto verursachen. Solche Reparaturen müssen sie bezahlen.
Der niedrige Preis pro Saison wird eben auch damit erreicht, indem man sich die Rennstrecke über das Wochenende mit anderen Rennserien teilt. Was außerdem dem Charme hat, dass man noch andere Rennen ansehen kann. Mir persönlich haben auch die Lotus Elisen gefallen, da ich sie bisher eigentlich nur als Tesla Roadster kannte und so halb wusste, dass sie als Verbrenner auch schon recht flotte Wägelchen sind. Der originale Tesla Roadster basiert bekanntlich auf der Lotus Elise.
Nachdem samstagmorgens das freie Training war und abends dann das Qualifying, war sonntagsmorgens das 1. Rennen und Mittags das 2. Rennen. Man müsste meinen, es gäbe nichts zu hören, wenn lauter elektrische smarties über eine Rennstrecke düsen. Aber es fehlt nur der ohrenbetäubende Lärm vom Motor, welcher beispielsweise bei den Lotus Elisen sehr anstrengend war. Übrig blieb der pure Rennsport, quietschende Reifen, die Curbs und Fahrzeugkontakte und gegen Ende des Rennens die überhitzenden Bremsen. Ähnlich wie auch die Formula E ist es super spannend das live zu sehen und definitiv einen Besuch wert, wenn man die Möglichkeit hat.
Und wie bei jeder Rennserie sind es natürlich auch hier die Emotionen, welche das Feeling an der Strecke ausmachen. Die Rennserie erfreut sich großer Beliebtheit und plant auch in den kommenden Jahren fest weiterzumachen. Ob der smart fortwo dann durch den smart #1 oder gar den smart BRABUS #1 ersetzt wird, steht noch in den Sternen. Klar ist aber, dass ich eines der Fahrzeuge haben möchte, wenn die aktuellen 2018er fortwo in den Ruhestand geschickt werden.
Du hast Fragen rund um smart und die Elektromobilität oder willst den Inhalt dieser Seite diskutieren?
Dann melde Dich noch heute hier im smart EMOTION Forum an. Die stetig wachsende Community diskutiert gerne fachkundig mit und teilt ihre Erfahrungen mit Dir. Außerdem spreche ich auch mit und unterstütze mit meinem Netzwerk und Fachwissen.