Wie etablierte Hersteller mit der Motorleistung sparen

Jeder weis, dass es im Elektroauto keine Kunst ist brachial viel Leistung auf die Straße zu bringen. Leistungsstarke Elektromotoren zu bauen ist bis ca. 750 PS überhaupt keine Schwierigkeit. Limitierender Faktor ist üblicherweise nur die Leistung des Akkus.


Wiederum beim Verbrennungsmotor ging es über 100 Jahre um Motoren in Serie zu bauen, welche in die Regionen kommen, wo Elektroautos heute schon sind.


Grundsätzlich gibt es immer jene, welche meinen, dass man mehr als 150 Ps sowieso nicht braucht. Was natürlich absolut richtig ist. Brauchen tut das kein Mensch.

Aber es macht Spaß und ist auch nicht umweltschädlich. Außerdem sprechen wir von der teuren Top-Ausstattung. Bereits in einem früheren Kommentar ging ich darauf ein, dass ein 1.000 PS starker Tesla einen geringeren Verbrauch auf 100 km hat als ein elektrischer smart fortwo mit 82 PS.


Entsprechend kommt die Frage auf, warum die klassischen Hersteller dann deren Elektroautos so in der Leistung beschneiden. Die Antwort ist recht simpel:

Top Motorisierungen, ein AMG, M-Series, RS und Co verdienen nach wie vor verdammt viel Geld. Deren Gewinne sind es auch, welche die Entwicklung der Elektroautos quersubventionieren.


Dennoch ist es wichtig, dass man sich da nicht zu lange beschränkt. Elektroautos bestechen durch Ihre Leistung, ihren Komfort und den Fahrspaß. Und wenn man seine Kundschaft an Elektromobilität binden will, muss man solche begehrenswerten Autos bauen und anbieten. Wenn Hersteller wie Mercedes, Audi und BMW es verschlafen auch elektrische Rennmaschinen anzubieten, dass sind wir, wo wir heute sind:

Ein smart BRABUS fährt sie in Grund und Boden.

Ein smart fährt einen AMG, RS und M-Series in Grund und Boden!


Abseits von Porsche mit dem vermuteten 1.000 PS Taycan, scheint das noch keiner so recht verstanden zu haben. Mag sein, dass ein Tesla Model S Plaid ein schlechtes Fahrwerk hat und die Bremse auch nicht der Motorleistung würdig ist. Dennoch hat es verdammt viel Leistung und drückt den Fahrer in den Sitz. Das merkt selbst der schlechteste Fahrer auf der Rückbank.


Niemand braucht > 750 PS in einem EQS, aber die Konkurrenz bietet es und es ist technisch kein Aufwand. Darum hat selbst ein Mittelklassewagen wie der smart BRABUS #1 für unter 50.000 € über 400 PS. Es ist einfach schwach zu sehen, dass ein VW ID4 und ein Renault Megan da nicht mithalten mag. Ähnliches gilt für einen Ioniq 5 und auch einen Ford Mustang. Obwohl sie es sicherlich könnten, wenn sie wollen würden. Und vermutlich hätten sie sogar ein Fahrwerk, welches damit umgehen könnte.


Es ist wirklich immer wieder spannend, wie alte Strukturen und Prozesse solche Firmen aufhalten und langweilig machen. Hoffen wir, dass es irgendwann wieder "Freude am Fahren", "Das Beste oder nichts" und "Vorsprung durch Technik" gibt.



Dieser Post war ursprünglich für meinen privaten Twitter und Linkedin Account geschrieben worden. Anschließend habe ich ihn auch hier veröffentlicht, um ihn nicht in den Tiefen von SocialMedia untergehen zu lassen. Außerdem möchte ich bei so mancher These und Gedankengang auch selbst in 10 Jahren noch gucken können, wie meine Aussagen dazu gealtert sind.

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