Rheinmetalls Ladestation im Borstein

Bereits vor ein paar Monaten hatte Rheinmetall deren Ladestations-Lösung präsentiert. Die Idee ist Bordsteine durch welche mit mechanischem Mechanismus zu ersetzen, in den man dann sein Ladekabel stecken kann.

Im Prinzip ist es so, dass der Mechanismus in der Bordstein verschwindet, wenn nicht geladen wird. Dann sieht es aus, wie ein recht normaler Bordstein. Sobald man dann aber seine Ladekarte an den Bordstein hält, klappt er auf und man kann sein Ladekabel anstecken.


Ich weis ehrlich gesagt nichtmal, wo ich hier anfangen soll. Daher Stichpunkte:

  • Wie funktioniert dieses System eigentlich bei Matsch, Schnee oder auch einfach nur Laub? Muss ich dann alle Bordsteine ausgraben um den mit Steckdose zu finden?
  • Ist der gesamte Mechanismus beheizt oder bleibt der bei Eis einfach stecken?
  • Habt ihr Euch mal Gehwege und Bordsteine in der Stadt angeguckt? Wollt ihr da echt Eure Ladekarte dran halten? Ich bin ja froh, wenn es da nur Kaugummis kleben hat.
  • Hat irgendwer den Eindruck, dass die Dame in diesem Bild eine komfortable Position zum Einstecken einnehmen muss?
  • Was macht eigentlich ein Rollstuhlfahrer, wenn er da laden will? Hoffen, dass seine Arme lang genug sind?
  • Wie lange geht es, bis genug Kinderwägen und sonst was gegen den eingesteckten Typ 2 Stecker gefahren sind, dass er kaputt ist?
  • Wohin läuft eigentlich das Wasser, welches in diesen Klappmechanismus läuft? Klar, das kann man lösen. Aber das kostet Geld.
  • Gilt so etwas nicht als Stolperfalle?


Im Prinzip ist es mit dieser Lösung wie auch schon bei den um Ladepunkte erweitere Straßenlaternen:

Klar, das ist möglich und man kann es machen. Sicherlich wird es auch irgendwo ein paar solche Ladestationen im Feld geben.


Aber gespart ist hier nichts, vermutlich ist überhaupt nichts gespart. Man muss dennoch gleich viel Tiefbau betreiben wie beim Aufbau einer regulären Ladestationen und bekommt dann nur eine Steckdose im Dreck.


Und nein: Das ist nichtmal eine Lösung von vielen, für spezielle Fälle. Das ist schlichtweg keine Lösung. Es ist einfach nur Teil eines Hypes und Überangebots an Ladestationen aktuell.

Ich frage mich ehrlich, wer eigentlich entscheidet sowas verbauen zu wollen. Das Pressebild zeigt bereits wie unkomfortabel das ist und wer schonmal eine reguläre Ladestation im Schnee gesucht hat, der bleibt hier einfach nur ratlos zurück. So etwas kann nur wer erfinden, der Verbrenner fährt und dem es egal ist.


Dieser Post war ursprünglich für meinen privaten Twitter und Linkedin Account geschrieben worden. Anschließend habe ich ihn auch hier veröffentlicht, um ihn nicht in den Tiefen von SocialMedia untergehen zu lassen. Außerdem möchte ich bei so mancher These und Gedankengang auch selbst in 10 Jahren noch gucken können, wie meine Aussagen dazu gealtert sind.

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