Warum kein LFP-Akku im #1?

  • Der #1 hat mich wider erwarten bisher extrem positiv überrascht, auch wenn man die Werbe-Theorie erst einmal an der späteren Realität / Praxis messen muss.
    Der bisher einzige, kleine Kritikpunkt (der mich aber im Alltag vermutlich regelmäßig stören würde) ist die Position der Ladeklappe. OK, geschenkt. Da müssen selbst Tesla-Fahrer durch ;)


    Was mir aber gerade erst so richtig auffällt: Der #1 soll noch mit einer NMC-Batterie kommen. Eigentlich eine eher aussterbende Technologie, wenn man die Vorteile von LFP sieht.

    Für mich könnte das durchaus ein showstopper werden. Oder das führt bestenfalls noch einmal zum Entschluss, besser zu leasen anstatt zu kaufen.

    Welche Gründe kann es geben, ein Ende 2022 erscheinendes BEV noch mit NMC auszustatten?


    Aber vielleicht muss man auch nur bis zur ersten Modellpflege warten und es gibt dann einen LFP - #1 ;)

  • LFP weisen eine geringere Energiedichte auf und haben dadurch eine geringere Reichweite im Vergleich zu gleichgrossen LNMC Batterien. Das war wohl nicht gewünscht. Dann spielt auch noch die Verfügbarkeit eine Rolle.

  • Welche Gründe kann es geben, ein Ende 2022 erscheinendes BEV noch mit NMC auszustatten?

    Könnte mir auch vorstellen, dass die Platform eben vor 3-5 Jahre begonnen wurde entwickelt zu werden. Da war LFP noch kein Thema. Kann mir aber auch vorstellen, dass es kostengründe sind. Bin da aber auch am Raten.


    Wenn wer wen weis, der von Akkuchemien richtig tief Ahnung hat, würde mich das interessieren. In dem Thema bin ich auch noch nicht so sattelfest, wie ich es gerne wäre. Würde da gerne mal was ins Wiki schreiben und nen Artikel dazu verfassen.. :/

    smart fortwo Coupé 451er ED 3,7kW-Lader, 05/2013; > 260.000km (bei 250.000 km 22 kW nachgerüstet)

    smart fortwo Coupé 453er EQ 22kW-Lader, 05/2018 - 05/2021; 109.000km

    smart fortwo Cabrio 453er EQ 22kW-Lader, EZ 04/2021; > 30.000 km


    "Aus Gaspedal wird Spaßpedal"

    - Smart

  • LFP weisen eine geringere Energiedichte auf und haben dadurch eine geringere Reichweite im Vergleich zu gleichgrossen LNMC Batterien. Das war wohl nicht gewünscht. Dann spielt auch noch die Verfügbarkeit eine Rolle.

    Ja, richtig bzw. kann alles so sein ;)

    Wobei in Sachen Verfügbarkeit (und damit auch Preis) der Bestandteile für die nächsten paar Jahre eigentlich LFP das Rennen machen dürfte.

    Die geringere Energiedichte ist wohl zunehmend weniger relevant - siehe Tesla. Mir selbst wären problemlose 100%-Ladungen und mehr Zyklen auch wichtiger als 20km Reichweite. Hauptsache, die Ladeleistung stimmt.


    p.s.: HIER zwischendrin auch mal eine ganz gute Info-Sammlung zur Batteriechemie. Und die grundsätzliche Aussage im Video, die nächsten 2-3 Jahre am besten kein BEV zu kaufen, finde ich auch bemerkenswert ;)
    Die Gründe klingen aber recht plausibel!


    p.s.2: Wer Batterietechnologie aus der akademischen Brille betrachten möchte....vielleicht HIER  ;)

  • Forscher der TU München haben kürzlich den ID3 Batterien eine 90%ige Kapazität nach 160.000km attestiert. Und das bei relativ unwahrscheinlichen agressiven laden und entladen. Finde ich schon sehr erstaunlich.

    Daher sollte man sich da vielleicht nicht so viele Sorgen machen.


    PS: Videos in dem eine Computerstimme etwas erzählt, empfinde ich immer etwas "unseriös".

    Smart fortwo Coupé ED3, 22kW Lader, 08/2013

  • Also NMC würde ich sicher nicht als aussterbend bezeichnen. LFP kommt nicht an die gravimetrischen und volumetrischen Energiedichten von NMC heran. Das heißt eine Batterie mit gleichem Energieinhalt ist als LFP deutlich größer und schwerer als als NMC. Bei einem kleinen Fahrzeug das trotzdem möglichst viel Reichweite bieten soll, führt aktuell kein Weg an NMC vorbei. LFP kann eine kostengünstige Einstiegsvariante darstellen, wenn man damit die geforderten Kennzahlen erreichen kann und die Verwendung von zwei Zellchemien ohne große Mehrkosten darstellen kann. Ich sehe also eine Koexistenz der Zellchemien je nach Preis und Anforderungen an das Fahrzeug.

  • Das heißt eine Batterie mit gleichem Energieinhalt ist als LFP deutlich größer und schwerer als als NMC.

    Grundsätzlich sicher richtig - die Frage ist halt, welche Fortschritte in der jeweiligen Chemie gemacht werden und wie sich die Rohstoffsituation entwickelt.
    Am Beispiel Tesla sieht man ja, dass man mit beiden Technologien in gleicher Karosserie durchaus marktfähige BEVs bauen kann.

    Stand heute würde ich für ein Kauf-BEV mit längerer, geplanter Nutzung und für mitteleuropäische Temperaturen aber eher LFP vorziehen.


    Andererseits glaube ich, das gleicht sich zwischen LFP und NMC immer mehr an. Und in einem Zeithorizont von 3-5 Jahren stehen ja schon die nächsten Technologiespünge in der Akkutechnologie an. Auch wenn man immer erst einmal abwarten muss, ob die neuen Technologien es auch wirklich in die Massenproduktion schaffen ;)

  • Daher sollte man sich da vielleicht nicht so viele Sorgen machen.

    Das sag ich ja schon lange. ;)


    Grundsätzlich sicher richtig - die Frage ist halt, welche Fortschritte in der jeweiligen Chemie gemacht werden und wie sich die Rohstoffsituation entwickelt.

    Wobei das halt beides Faktoren sind, welche mir als Käufer nun relativ egal sind. Zumindest solange ich mein Auto zum angekündigten Termin bekomme.

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  • ... die grundsätzliche Aussage im Video, die nächsten 2-3 Jahre am besten kein BEV zu kaufen, finde ich auch bemerkenswert ;)

    Die Gründe klingen aber recht plausibel!

    Diese Argumentation ist so alt wie die BEVs selbst. Natürlich sind wir in einem Zeitraum hoher Innovationsdichte, aber bisher hat sich bei den Batterien alles im Rahmen gehalten. Sprünge gab´s eher in der Software (Routenplanung, Assistenzsysteme) und Ladetechnik. Das ist so wie bei Computern, irgendwie ist der 1 Tag nach dem Kauf schon wieder überholt. Aber mit dieser Haltung wartet man ewig.

  • Der #1 hat mich wider erwarten bisher extrem positiv überrascht ...

    Ja das wird sicher ein gutes Fahrzeug im Kleinwagen-SUV Segment. Ich behalte den 2024er Minicooper auf dem Radar. Der wird recht kompakt und kein Hochbock. Reichweite soll um die 400km liegen, das klingt sehr interessant.

  • Diese Argumentation ist so alt wie die BEVs selbst.

    Die Technologiesprünge sind ja nur eines von zwei Hauptargumenten (gegen einen Kauf die nächsten 2 Jahre) im Video, das andere ist der derzeit komplett verdrehte Markt. Wir haben einen Anbietermarkt, wie es ihn noch nie gab.
    Keine Fahrzeuge, daher Lieferzeiten, keine Rabatte, Kollaps der Lieferketten, Preisanstieg der Rohstoffe, "dynamische" Fördersituation .... das ist alles Andere als "so alt wie die BEVs selbst".


    Ja das wird sicher ein gutes Fahrzeug im Kleinwagen-SUV Segment. Ich behalte den 2024er Minicooper auf dem Radar. Der wird recht kompakt und kein Hochbock. Reichweite soll um die 400km liegen, das klingt sehr interessant.

    MINI und kompakt .... genau mein Beuteschema :thumbup: .

    Leider hat MINI noch eher als Smart sämtliche Tugenden der Marke über Bord geworfen. Aber vielleicht gibt es ja eine elektrische Wiedergeburt.
    Hier mein Letzter - nah an seinem Geburtsort ;)

  • ... Wir haben einen Anbietermarkt, wie es ihn noch nie gab.

    Leider hat MINI noch eher als Smart sämtliche Tugenden der Marke über Bord geworfen. Aber vielleicht gibt es ja eine elektrische Wiedergeburt.

    Ja die Anbieter nutzen die Situation gerade (schamlos) aus. Dafür wird die Förderung sukzessive zurückgefahren werden, daher denke ich dass sich das ausgleicht.


    Alles was man über den Cooper E so liest soll er über ein hervorragendes Fahrwerk verfügen. Etwas mehr Radstand und Spurbreite, besser abgestimmte Federung, 50/50 Gewichtsverteilung, tiefer Schwerpunkt, neuartiges ESP für E-Antrieb und ordentlich Bumms unter der Haube (184 oder 224 PS Version) bei unter 1,4t. Und im Mini-Forum wird übers neue Design geschimpft "erinnert innen stark an Smart" - das macht doch Hoffnung. :D

  • Alles was man über den Cooper E so liest soll er über ein hervorragendes Fahrwerk verfügen.

    ...aber wenn der China-MINI wirklich ein Schwestermodell zum Ora Cat ist, dürfte es wieder ein Frontantrieb werden.

    Das würde den #1 für meine Bedürfnisse in einer Kaufentscheidung schon fast uneinholbar nach vorn spülen ;)


    Was man auch lesen kann (und weil es zum Thema hier passt): Zumindest den Ora Cat soll es mit LFP und optional NMC (als long range) geben.
    Das wird interessant...

  • Die normal sehr gut informierte News Seite CarNewsChina hat beim chinesischen Ministerium Daten zu einem kommenden Smart #1 mit LFP Akku gefunden. Er kommt mit 49 kWh statt bisher 66, ca 20kg weniger Gewicht und ca. 28% weniger Reichweite.

    Entry Level Smart #1 With LFP Battery Exposed In China. To Debut This Year
    The entry level Smart #1 is ready to hit the Chinese market with RWD and an LFP battery for 400 km of range. Let's get to it.
    carnewschina.com

  • Zu der Variante war auch schon ein Name bekannt.. bin grad am grübeln. Der 49er Akku war glaub für den pro und den pure. Zumindest einer von beiden ist sehr abgespeckt und man kann gefühlt froh sein, dass noch ein Sitz ab Werk drin ist.

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    "Aus Gaspedal wird Spaßpedal"

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  • Der Ora Cat ist in Deutschland ja schon zu kaufen. Etwas nördlich von Regensburg hat ein Mitsubishi Händler de ins Programm genommen und vorführ- und lieferbar.

    Hummel aus der Gegend von Regensburg (Modellflieger)

    Fahrwerk-Entwickler a.D. (bevor Opel und Fiat Marken von Stellantis wurden)

    Dem sinnvollen und auf Nachhaltigkeit bedachten Miteinander von

    Verbrennungs- und batterieelektrischer Mobilität verpflichtet.

  • Ich bin gespannt, wie viel der #1 mit der LFP-Zellchemie in Pure & Pro-Modell dann bei uns kosten wird. Halte LFP auch für den interessanteren Ansatz in aktuellen Autos. LFP muss eben von Anfang in der Architektur berücksichtigt werden, sonst wird es nichts.

    Quote

    Zumindest einer von beiden ist sehr abgespeckt und man kann gefühlt froh sein, dass noch ein Sitz ab Werk drin ist.

    Das dürfte dann wohl das Pure-Modell sein. :D

    Die Frage ist, wie Groß die Ausstattungsunterschiede zwischen den Lines Pro und Pro+ am Ende dann tatsächlich sind.

    Und die noch wichtigere Frage (für mich) ist, ob Smart beim #3 ebenso mit den Lines/LFP verfahren wird. Ich vermute mal ja.

    Leider ist es ziemlich still um den #3 geworden.

  • Der smart #3 ist ja nach wie vor nicht offiziell von smart bekannt gegeben worden. ;)


    Ich denke auch, dass der #3 in den Ausstattungen ähnlich zum #3 sein wird. Was mich stutzt ist aber, dass der #3 nen anderen Radstand als der #1 hat und auch die Mittelkonsole anders zu sein scheint. Die machen da definitiv mehr als nur ein schräges Heck.

    smart fortwo Coupé 451er ED 3,7kW-Lader, 05/2013; > 260.000km (bei 250.000 km 22 kW nachgerüstet)

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