Wenn Elektroauto seit 100 Jahren der Standard wäre und man nun Verbrenner etablieren wollen würde

  • Stellt Euch mal vor, das Elektroauto wäre seit 100 Jahren der Standard und nun würde jemand versuchen den Verbrenner durchzusetzen.


    Die Diskussion wäre noch absurder als sie jetzt andersrum ist und der Explosionsmotor hätte absolut keine Chance.


    Einen dünner Tank voll leicht entzündbarer Flüssigkeit in JEDEM Fahrzeug. Kein Vergleich zu den Akkus und ihren aufwändigen Gehäusen. Parkhausbetreiber würden es reihenweise verbieten. Diese Fahrzeuge haben die Brandgefahr schon in ihrem Namen. ->VERBRENNER

    Das ginge auch damit weiter, dass man alleine für diese Autos eine aufwändige Entlüftung in jedem Parkhaus verbauen müsste um die giftigen Abgase raus zu befördern. Und zur Sicherheit lieber noch ein paar Schilder, dass man im Stillstand bitte den Motor abschalten sollte.


    Weiter hätte man große Schwierigkeiten den Leuten den Verbrenner als viel emotionaler zu verkaufen. Weniger Leistung und dafür so viel Krach wie ein Heavy Metal Konzert. Schulen und Kindergärten würden in einem Umkreis von ein paar Kilometer Verbrennerverbote aussprechen. Die Lärm ist nicht gut für die Kinderohren.


    Und der Fahrkomfort? Selbst im Stillstand vibriert das Ding. Generationen von Elektrofahrer würde das regelmäßig verunsichern. "Ist jetzt was kaputt? Warum vibriert der denn?"


    Nichtmal effizienter sind die Verbrenner. Wie soll sich etwas durchsetzen, was den Berg runter weiterhin Energie verbraucht, anstatt zu rekupererien? Mal ganz davon abgesehen, dass es ein komisches Konzept ist einen Zylinder ständig zu beschleunigen und wieder zu bremsen um ihn wieder zu beschleunigen... Und weil das nicht schon genug ist, muss man auch noch ständig den Gang wechseln, da dieser Explosionsmotor nur in einem engen Drehzahlfenster wirklich Drehmoment liefert.

    Was diesem ominösen Motor auch nicht hilft ist, dass man darauf achten muss, dass er warm ist, bevor man ihn richtig tritt. Und dann muss man regelmäßig das Öl wechseln und nach ihm gucken. Wie vor 50 Jahren noch beim Elektroauto mit dem Kohlebürsten.


    Man stelle sich auch mal vor, die Leute könnten plötzlich nichtmehr daheim in der Garage, beim Arbeitgeber oder allgemein überall wo es elektrischen Strom gibt laden. Die Tankstationen sind viel zu aufwändig, angefangen bei den Ölabscheidern falls etwas von diesem umweltverpestenden Zeug daneben geht und weiter damit, dass man den Treibstoff um die halbe Welt trantsportieren muss. Wer soll denn das alles bezahlen? Kein Vergleich zur Energie vom Dach, dem Windrad oder auch der Wasserkraft.

    Und wenn die jetzt alle gleichzeitig tanken gehen. So viele Tankstellen gibt's ja garnicht, dann bricht das Tankstellen-Netz zusammen. Wobei das schon früher scheitert. Stellt Euch mal vor man würde heute versuchen für Tankstellen eine Zulassung zu bekommen. Die müssen dann so gebaut sein, dass Personen ohne Kenntnisnachweis mit diesen hochentzündlichen, giftigen und krebserregenden Flüssigkeiten umgehen können.


    Es ist eigentlich ein spannendes Gedankenexperiement und ich bin mir recht sicher: Der Verbrenner würde sich heute nicht gegen das Elektroauto durchsetzen. Er hätte so viel Chancen wie eine Dampflok gegen eine Diesellok. Selbst das Thema Reichweite wäre vom Tisch. Verbrenner vor 100 Jahren hatten weniger Reichweite als heutige Elektroautos. Hätten diese schon 100 Jahre Entwicklung hinter sich, hätten sie so unnötig hohe Reichweiten wie der Explosionsmotor sie heute erzielt.

    smart fortwo Coupé 451er ED 3,7kW-Lader, 05/2013; > 260.000km (bei 250.000 km 22 kW nachgerüstet)

    smart fortwo Coupé 453er EQ 22kW-Lader, 05/2018 - 05/2021; 109.000km

    smart fortwo Cabrio 453er EQ 22kW-Lader, EZ 04/2021; > 30.000 km


    "Aus Gaspedal wird Spaßpedal"

    - Smart

  • Ich weis, dass er das hat. Mit der Erfindung des Anlassers hatte er es geschafft die sehr schlechte Akkutechnik und die überaus trägen Dampf und Holzvergaser auszustechen. :)


    Es ist durchaus auch mehr ein Gedankenexperiment als zu 100 % ernst gemeint.


    Und was ich heute durchaus sehe: Dass die Akkutechnik, getrieben erst von mobilen Computern und dann Smartphones, deutliche Sprünge in den letzten 20 Jahren gemacht hat. Kein Vergleich mehr zu dem VW Golf CityStromer der 90er.

    Dem gegenüber stehen Verbrenner, die ein bisschen sauberer wurden und ein bisschen schneller. Dazu aber eine ganze Menge an zusätzlicher Technik brauchen.

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    "Aus Gaspedal wird Spaßpedal"

    - Smart

  • Dagegen stehen derzeit ein Anteil an "nicht regenerativen" Energien von mehr als 50% bei der Stromerzeugung. Mithin ist das E-Auto dreckig, sehr dreckig in der Ökologie.

    Zudem gibt es keine bezahlbare und brauchbare E-Lösung weder für das Ziehen eines dicken Anhängers, noch die Flottille an Lieferwagen und LKW, noch für Traktoren, Bagger, Betonmischern, Kleinmotorrädern und Vieles mehr.


    Wenn ich überlege, dass Indien + die PRC jährlich nahezu ein Dutzend Million an benzinbetriebenen Rollern produziert .... die alle gebraucht und verkauft werden.


    Deine Argumentation kann klarerweise "teilweise" innerhalb der EU übernommen werden, aber für den "Rest" des Planeten mit 7 Milliarden Menschen ist das noch lange nicht attraktiv, irgendwas mit "E" zu fahren.

  • Ich muss ehrlich sagen, dass ich die Umwelt nicht wirklich im Fokus habe. Du kennst die Seite ja schon eine ganze Weile, das Motto ist bei mir ein einfaches: Elektrisch, weil es Spaß macht.


    Natürlich kann man über den Umweltaspekt von Elektroautos diskutieren. Besonders in Bezug auf die Energiequelle. Fakt ist aber ganz klar, dass das Elektroauto Tag für Tag umweltfreundlicher werden kann. Selbst wenn es bereits produziert ist und gefahren wird. Einfach weil der Strommix immer grüner wird.

    Ein Verbrenner dem gegenüber ist auch noch nach 20 Jahren betrieben mit 100 % Treibstoff aus der Erde.


    Aber die Thematik Umwelt möchte ich jetzt nicht besonders in den Vordergrund stellen. Sie ist 90 % der Leute nach wie vor egal und auch nicht der wirkliche Grund warum sie ein Elektroauto kaufen. Würde sich eine Mehrheit der Bevölkerung für die Umwelt interessieren, hätten wir nicht so einen SUV Boom.

    Die meisten kaufen es, weil es komfortabler und spaßiger ist. Meist sogar im Unterhalt günstiger.


    Zudem gibt es keine bezahlbare und brauchbare E-Lösung weder für das Ziehen eines dicken Anhängers, noch die Flottille an Lieferwagen und LKW, noch für Traktoren, Bagger, Betonmischern, Kleinmotorrädern und Vieles mehr.

    Gut Ding will Weile haben. Und eLKWs sind aktuell durchaus nicht zu unterschätzen, da ging die letzten 2 Jahr deutlich mehr als bei Mercedes's Wasserstoff LKW die letzten 10 Jahre. Abwarten. ;)


    aber für den "Rest" des Planeten mit 7 Milliarden Menschen ist das noch lange nicht attraktiv, irgendwas mit "E" zu fahren.

    Auch hier gilt: Abwarten. Die kaufen was sie gebraucht von uns bekommen und Strom ist für die einfacher zu besorgen als Treibstoff. ;)

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    "Aus Gaspedal wird Spaßpedal"

    - Smart

  • Ich denke, bei Dir sind die Größenverhältnisse etwas "verrutscht" - lach

    Strom ist für die 7 Milliarden für Viele entweder gar nicht einfach, sondern nur ein ein paar Watt zu bekommen. Für Licht und Internet wird es reichen. Für mehr wird es für locker mal 5-6 Milliarden auf dem Planeten hier nicht reichen. Und wir haben längst nicht die Menge an "Gebrauchten" um etwa 6 Milliarden damit "glücklich" zu machen


    Ich China und Indien leben fast 3 Milliarden Menschen. DIE werden entscheiden, was sich durchsetzt oder taugt. Wir nicht ;)

    Und die haben dort ganz andere Sorgen als wir.


    E-Mob ist fein, tut in Europa auch einigermaßen, aber als ein irgendwie geartetes Vorbild oder Beispiel für den Rest der Welt sehe ich das noch ganz ganz lange nicht.


    Trotzdem fährt sich unser E-Cabrio fein, mit offenem Verdeck und E-Motor ist das ein Traum. Kein Vergleich zum Benzinmodell vorher.

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