Den 22 kW Lader reparieren

  • Moin moin,


    so ein Forum ist auch eine super Stelle um Erfahrungen und Co zu sammeln. :saint:


    Heute mal das Thema 22 kW Lader reparieren. Etwas, wovon ich nach wie vor abrate. Auch wenn Anbieter von Reparaturen das natürlich anders sehen. Drum mal ein wenig Historie dazu:

    Die D01 Lader gehen ja irgendwann kaputt, alle. Hier hatte ich mal gezeigt, was da kaputt geht und aufgezeigt, warum es sehr sportlich ist zu glauben das könne man reparieren. Die Kurzfassung ist: Kondensatoren, welche als Eingangsfilter arbeiten sind vom Zulieferer nicht nach Spezifikation geliefert worden und platzen irgendwann. Das wurde erst in der D02-Serie behoben. Wenn das passiert ist, fällt die betroffene Phase aus. Die Kondensatoren tauschen ist schwer, weil sie extrem tief im Lader vergraben und zusätzlich noch gegen das Gehäuse zur Wärmeabteilung geklebt sind.


    Trotzdem ist es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis irgendwer in Osteuropa so nen Lader dann zerlegt und erfolgreich repariert. Das ist eine durchaus respektable Mentalität dort. Verschrotten ist keine Option und sehr gute Fachleute fähig so manches wieder ans Laufen zu bekommen. Der Peter Varsányi war der erste, welcher das geschafft hatte. Das war Anfang 2018.

    Den Lader hatte er für einen gleichnamigen Landsmann repariert, welcher seit jeher Leser von mir ist.


    Dieser Lader lief jetzt ca. 5 Jahre und ist nun wieder defekt. Aber nicht, weil der Herr Varsányi schlechte Arbeit geleistet hatte, sondern weil es die exakt passenden Kondensatoren für den Lader nie frei verkäuflich gab. Also muss jeder irgendwas nehmen, was grob passt. Weil's in dem Lader super eng zugeht, kann man nix mit den exakt gleichen Werten nehmen. Und so kommt's, dass letztendlich jeder dieser reparierten Lader irgendwann mit dem gleichen Defekt wieder über die Klinge springt.

    Auch, wenn man es geschafft hat die Kondensatoren zu tauschen ohne die Platinen zu zerstören oder sonst noch irgendwas abzureißen. Wie gesagt, an die Kondensatoren zu kommen ist ja schon mit mehr als genug Risiko verbunden.


    Das reparierte D01-Lader wieder kaputt gehen, gilt übrigens auch für welche, die in Deutschland repariert wurden. Da sind mir mittlerweile auch ein paar bekannt. Egal wie viel Mühe man sich gibt und wie sehr man seine Kondensatoren preist. Es sind nicht die originalen und damit gehen die auch wieder hoch. Ist schade, weil es mir natürlich auch lieber wäre man könnte die Lader permanent reparieren, statt temporär. Aber so ist es leider nunmal. Drum steigen auch die Preise für solche Reparaturen kontinuierlich, weil den Anbieter klar wird wie viel Risiko sie da fahren und das sie die Lader wieder sehen werden...


    Zum Glück sind die meisten D01 Lader mittlerweile aus dem Verkehr gezogen worden, weil smart / Mercedes die fleißig getauscht hatte. Aber ein paar sind noch im Feld. Wie man die identifiziert gibt's hier im Wiki zu lesen.

  • Ich habe noch einen D01 und läuft ohne Probleme.

    Speziell der in meinem Teardown Artikel wurde knapp 100.000 km alt und war von Smart-99. Man kann da echt Glück haben und sie halten recht lange. Aber kaputt gehen sie leider immer. Von keine 5.000 km bis eben knapp 100.000 km schon alles gesehen. :(


    Wenn er hoch geht zahlt es die Garantie.

    Die zahlt leider nicht mehr als den Fahrzeugwert. Sprich, wenn das Auto < 7.500 € Marktwert hat, muss man selbst noch was zahlen, trotz Garantie.

    smart BRABUS #1 in gelb, 04/2023; > 20.000 km

    smart fortwo Coupé 451er ED 3,7 kW-Lader, 05/2013; > 280.000km (bei 250.000 km 22 kW nachgerüstet)

    smart fortwo Cabrio 453er EQ 22 kW-Lader, 04/2021 - 08/2023; 42.000 km

    smart fortwo Coupé 453er EQ 22 kW-Lader, 05/2018 - 05/2021; 109.000km


    "Aus Gaspedal wird Spaßpedal"

    - Smart

  • Hey Leute
    Auch wenn ich Moritz absolut zustimmen muss, jeder muss abwägen welche Optionen er hat. Wir reden über min 8 Jahre alte Autos, in meinem Fall 10 mit 96 tsd km.
    Ich habe bestimmt 20 Smarts verfolgt um einen 22 kW Bordlader als Ersatz zu bekommen, allesamt waren das D01 Lade. Der kleinste Preis waren 2000€. So viel Geld für einen gebrauchten Lader zu zahlen der kaputt gehen wird, so hat Moritz das beschrieben, ist aus meiner Sicht völlig unangemessen. Kein Fahrzeug hatte den D02 verbaut, ich habe noch nie so einen zu Gesicht bekommen.???
    Also ist die Reparatur aktuell die einzig werthaltige Option.
    Ich denke und hoffe das der Fehler der Kondensatoren eine Funktion der Ladeleistung ist, je öfter ich 22kW schnell lade, desto schneller fällt er aus. Ich habe bis heute praktisch nie mit mehr als 11kW geladen, deshalb hat der wohl die 95 tsd km gehalten.
    Wenn der reparierte jetzt noch mal 50 tsd km hält dann ist die Batterie auch durch. Ich lade jetzt nur noch 3-phasig mit max 4kW aus Überschuss der Solaranlage, damit müssten die Bauteile im Lader erfrieren. :)
    Ist zwar schade, da das Thema Batterie mit größerer Kapazität gerade Fahrt aufnimmt aber so ist es eben. Dafür hatte ich den ED3 2016 gekauft weil ich hoffte, das jemand wie beim Renault Zoe in den verfügbaren Bauraum mehr kWh packen wird. Mir geht es gar nicht so um die maximale Reichweite, eher so um die Alltagstauglichkeit. Wir haben als Zweitauto jetzt ein VW-UP mit 36kWh, das ist deutlich entspannter, weil dort meist immer noch 120-180km drin sind. Damit schaffst Du dann alle Strecken die anstehen und musst nicht den Backup-Verbrenner nehmen.
    Grüße Theo

  • Ich denke und hoffe das der Fehler der Kondensatoren eine Funktion der Ladeleistung ist, je öfter ich 22kW schnell lade, desto schneller fällt er aus. Ich habe bis heute praktisch nie mit mehr als 11kW geladen, deshalb hat der wohl die 95 tsd km gehalten.

    Das ist reiner Zufall. Bist nicht der erste der meint er könnte es so verlangsamen. Ist auch schon bei welchen mit 50 tkm geflogen, nachdem sie nur mit 5 kW geladen hatten.

    Der Lader in meinem Teardown hatte auch etwa 95 tkm gehalten und ein Leben lang oft 22 kW bekommen.

  • Elektronische Bauteile können auch ohne viel Gebrauch "altern"


    Gerade Kondensatoren haben in der Vergangenheit im IT-Sektor für sehr hohe Ausfallraten gesorgt. Da gab es eine Zeit, da musste man nur auf die Hauptplatine der PC's schauen und konnte sofort Kondensatoren finden, die aufgebläht waren oder ihr Elektrolyt über den geplatzen Deckel schon verloren (fein auf der Platine verteilt) hatten.


    Das gab dann sporadische Ausfälle, die die Besitzer der PCs fast zur Weißglut getrieben haben.


    Gibt es denn für die Kondensatoren im Lader wirklich keine Ersatztypen? Auch nicht direkt aus Schinah?

    Einmal editiert, zuletzt von firefox58 ()

  • Brusa selbst verbaut bei den D02 minimal andere Kondensatoren, ja. Die bei den D01 Ladern wurden offenbar nicht exakt nach den Spezifikationen von Brusa gefertigt. Die bei den D02 dann schon.


    Problem ist:
    Die exakten Kondensatoren gab es nie frei verkäuflich.

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  • Auch bei Alibaba und anderen einschlägigen Portalen nicht?

  • Auch die haben nichts. Die Kondensatoren sind sehr kompakt und gibt's so sonst nirgends. Drum nehmen Leute zum tauschen andere und hoffen, dass die Werte nah genug dran sind und die rein passen.

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